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Frankfurter Rundschau – Unverblümte Menschenverachtung
Der rechtsradikale Patrick W., derzeit in Gießen unter Anklage wegen zig Vergehen, wollte angeblich aus der rechten Szene raus, wie er beteuert. Das hessische Ausstiegs-Programm „Ikarus“ wollte ihn aber nicht. Die Begründung ist praktisch ein Urteil. Er wolle keinen Kontakt mehr haben zu seinen rechten Kumpels, er wolle sich überhaupt zurückziehen aus der Szene. Das hatte Patrick W., der sich „Schlitzer“ nennen lässt und bislang als Kopf der braunen Truppe „Old Brothers“ galt, vor einer Woche am 14. Verhandlungstag seines Prozesses am Landgericht Gießen erklärt. Bereits im Dezember 2011 habe er sich deshalb an das hessische Landeskriminalamt (LKA) gewandt und um Aufnahme in das Programm des „Informations- und Kompetenzzentrums Ausstiegshilfen…
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T-Online – Vom Drogenhandel bis zu „Gaskammerpartys“
Das Strafregister, das dem Neonazi aus Echzell im hessischen Wetteraukreis zur Last gelegt wird, ist lang: Mehrfacher Drogenhandel mit nicht unbeträchtlichen Mengen, Verstöße gegen das Waffenrecht und das Kriegswaffenkontrollgesetz, Volksverhetzung und Beleidigung werden dem 27-jährigen Betreiber eines Tätowierstudios vorgeworfen. Nach 15 Verhandlungstagen spricht das Landgericht Gießen am Montag (3. Dezember) das Urteil gegen den Rechtsextremisten, der sogar „Gaskammerpartys“ veranstaltet haben soll. Geht es nach Staatsanwältin Yvonne Vockert muss der Angeklagte anschließend für sieben Jahre und vier Monate ins Gefängnis. Dieses Strafmaß forderte sie in ihrem Plädoyer am vergangenen Montag. Verteidiger Jürgen Häller hält dagegen eine niedrigere Freiheitsstrafe von maximal vier Jahren und fünf Monaten für schuldangemessen und ausreichend. Immerhin hätte…
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Frankfurter Rundschau – Der Schlitzer packt aus
Das Landgericht Gießen überzieht den Neonazi Patrick W. mit Klage um Klage. Das Leben des 27-Jährigen gerät endgültig aus allen Fugen. Und deshalb redet er nun. Wie ein Wasserfall… der in einer Kloake endet. Sein Leben sei derzeit „die absolute Katastrophe“: Haus weg, Tattoo-Studio weg, Auto weg. Nicht, dass er mit alledem momentan viel anfangen könnte im Knast, wo er seit März nach Aufhebung von zwei Bewährungsstrafen sitzt. Doch auch Freunde seien weg. Und „im Prinzip“ auch seine Frau, bedauert Patrick W., genannt „Schlitzer“, am zwölften Verhandlungstag. Seit August muss sich der 27-jährige Neonazi aus Echzell vor dem Landgericht Gießen verantworten. Sieben Anklagen wurden für den ursprünglich auf zehn Sitzungstage…
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Frankfurter Rundschau – Rechtes Vergnügen
Im Prozess gegen den rechtsradikalen „Schlitzer“ Patrick W. werden frühere Urteile verlesen. Und so entsteht ein recht detailreiches Bild vom Freizeitverhalten des gemeinen Rechten zu Beginn des 21. Jahrhunderts. Wer nicht dabei war, weiß schlechterdings nicht, wie sich Partys und sonstige Aktivitäten in Patrick W.s Hofreite gestalteten. Mittlerweile aber, nach elf Verhandlungstagen, mehreren Dutzend Zeugenaussagen und der Vorlage von Beweismitteln können sich auch Andersgesinnte ein Bild davon malen, womit sich die rechtsextreme Szene der Wetterau offenbar so vergnügt hat. Mit Drogen, vorzugsweise mit Amphetamin, aber auch mit Ecstasy, Kokain und Crystal Meth; mit Waffen und Ballereien im eigens dafür eingerichteten Schießraum; mit tätowierten Hakenkreuzen, SS-Parolen und KZ-Motiven; mit Musik, die,…
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Frankfurter Neue Presse – Sieben Jahre für den „Schlitzer“?
Sieben Jahre und vier Monate Haft hat die Staatsanwaltschaft für den als „Schlitzer“ bekannt gewordenen Rechtsradikalen Patrick W. aus Echzell gefordert. In ihrem fast zweistündigen Plädoyer stellte sie den 27-jährigen Echzeller als „arrogant, unbelehrbar und im Umgang mit den Behörden als uneinsichtig“ dar. Die Vielzahl seiner einschlägigen Vorstrafen ließe es nicht zu, trotz seiner Geständnisse am Ende des Verfahrens seine Straftaten als minderschwer einzustufen. Zwar seien von den 65 Anklagepunkten zu Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz 23 inzwischen fallengelassen worden. Doch die restlichen Verstöße gegen dieses Gesetz sowie gegen das Waffen- und Kriegswaffengesetz und die Vorwürfe wegen Beleidung und das öffentliche zur Schaustellen von verfassungsfeindlichen Symbolen reichte der Staatsanwältin, das hohe…
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Frankfurter Rundschau – Drogen, Waffen, Volksverhetzung
15 Tage wurde gegen den rechtsradikalen „Schlitzer“ verhandelt. Nun endlich scheint seine abstruse Existenz in Echzell öffentlich dargelegt. Anklage und Verteidigung gehen zu ihren Plädoyers über. Sieben Jahre Haft sind die Forderung der Staatsanwaltschaft. Nach 15 Verhandlungstagen, etwa sechzig Zeugenaussagen, der Vorlage etlicher Beweismittel und mehreren Einlassungen des Angeklagten hat die Staatsanwaltschaft am Montag „keinen Zweifel mehr“, dass Patrick W. die ihm in der Anklageschrift zur Last gelegten Taten auch begangen hat. Nachdem einige Verfahren der sieben für den Prozess am Landgericht Gießen zusammengefassten Anklagen eingestellt worden sind, bleiben am Ende der Hauptverhandlung noch drei große Komplexe übrig: Drogen, Waffen und politische Straftaten. Staatsanwältin Yvonne Vockert fordert eine Gesamtfreiheitsstrafe von…
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Wetterauer Zeitung – Patrick Wolf drohen über sieben Jahre Haft
Im Prozess gegen Patrick Wolf sind am Montag am Landgericht Gießen die Plädoyers gehalten worden. Die Staatsanwaltschaft will den 27-Jährigen wegen diverser Drogendelikte, Verstößen gegen das Waffenrecht, Volksverhetzung und Beleidigung für sieben Jahre und vier Monate hinter Gitter bringen In den 15 Verhandlungstagen, die der Prozess gegen Patrick Wolf mittlerweile andauert, hat sich der Angeklagte stark verändert. Aus dem anfangs so selbstsicheren jungen »Macher«, der sich auf rhetorische Duelle mit Richtern, Staatsanwälten und Zeugen einließ, ist ein stiller, ernsthafter Mann geworden. Das gab auch sein Rechtsanwalt Jürgen Häller in seinem Plädoyer zu bedenken. Es sei ein »Total-Crash«, den der Angeklagte im Zuge des Verfahrens erlitten habe. »Hier ist ein Kollateralschaden…
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NH24.de – Mehrjährige Haftstrafe für Neonazi gefordert
Im Prozess gegen einen Neonazi aus Echzell im hessischen Wetteraukreis hat die Anklage am Montag eine Haftstrafe von sieben Jahren und vier Monaten gefordert. Staatsanwältin Yvonne Vockert sah es nach dem Ende der Beweisaufnahme als erwiesen an, dass sich der 26-jährige Betreiber eines Tätowierstudios des mehrfachen Drogenhandels, der Volksverhetzung, der Beleidigung sowie Verstößen gegen das Waffenrecht und das Kriegswaffenkontrollgesetz schuldig gemacht hat. Die Verteidigung gab sich am 25. Verhandlungstag vor dem Landgericht Gießen entrüstet über das geforderte Strafmaß. Der Rechtsanwalt des Angeklagten, Jürgen Häller, erklärte in seinem Plädoyer, dass er eine niedrigere Freiheitsstrafe von vier Jahren und fünf Monaten für schuldangemessen halte. Dies gelte nicht nur, da sein Mandant sich…
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Kreis Anzeiger – Staatsanwaltschaft fordert über sieben Jahre Haft für Echzeller
Plädoyers dauern dreieinhalb Stunden – Urteil gegen 27-Jährigen wird am Montag erwartet „Abscheuliche rechtsradikale Gesinnung“: Dreieinhalb Stunden plädierten Staatsanwaltschaft und Verteidigung am Landgericht für ihre jeweilige Sicht der Dinge. Mit ihrem Antrag, einer Freiheitsstrafe von sieben Jahren und vier Monaten, machte Staatsanwältin Yvonne Vockert den Verteidiger „fast sprachlos“. Jürgen Häller plädierte für „vier Jahre und fünf Monate allerhöchstens“. Seit Mitte August muss sich Jürgen Hällers Mandant, der in den vergangenen Jahren als Neonazi und Waffennarr von sich Reden gemacht hatte, vor der Siebten Strafkammer verantworten. Ihm werden vor allem Drogenhandel, Verstöße gegen das Waffengesetz und Volksverhetzung vorgeworfen. Die Drogengeschäfte und seine Affinität zu Waffen hält die Staatsanwältin für „gefährlich“, seine…
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Mittelhessen Bote – Noch besteht Aufklärungsbedarf
{gallery width=150 height=100 alignment=left-float padding=4}pics/preisverleihungbfdt{/gallery}Auf dem rechten Auge blind: Spätestens mit der Aufdeckung der Zwickauer Terrorzelle wurde der Politik die Gefahr durch gewaltbereite Neonazis wieder gewahr, die von den Sicherheits- und Geheimdiensten des Bundes und der Länder wohl allzulange unterschätzt wurde. Im Wetteraukreis sorgte zuletzt der Prozess um den Kopf der rechtsextremen Vereinigung „Old Brothers“ für mediale Aufmerksamkeit. Die Beweisaufnahme im Prozess dokumentierte, dass auch in unserer Umgebung die Gefahr von rechts real ist. Eine Podiumsdiskussion im Büdinger Heuson-Museum bot zumindest Ansätze zum Umgang mit dem allgegenwärtigen Thema Rechtsextremismus. Wenn gleich sich auch hier zeigte, dass die Rechten an vielen Fronten kämpfen, auch an der juristischen. Für den Kreispressesprecher Andreas…




















